Kampagne „Gleiche Rechte für queere Familien: Rote Karte für die Stiefkindadoption!“

Mit der Kampagne „Gleiche Rechte für queere Familien: Rote Karte für die Stiefkindadoption!“, die ab 27.06. auf Instagram durchgeführt wird, macht die Bundesinteressengemeinschaft (B.I.G.) Regenbogenfamilien-Fachkräfte auf die nach wie vor bestehende Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Regenbogenfamilien im Rahmen des Verfahrens der Stiefkindadoption aufmerksam.

Die Regenbogenfamilienprojekte des LSVD Berlin-Brandenburg haben im Mai und Juni 2024 eine anonyme Online-Umfrage zu Erfahrungen mit der Stiefkindadoption durchgeführt. An der Umfrage haben sich 215 Teilnehmer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. Dabei ist deutlich geworden, dass lesbische* und queere Familien im Prozess der Stiefkindadoption, sowohl mit dem Jugendamt wie auch mit den für sie zuständigen Gerichten zum Teil eklatante und erschreckende Diskriminierungserfahrungen machen. Mit Zitaten aus der Umfrage (teilweise paraphrasiert) macht die Kampagne der BIG auf diese Diskriminierungen aufmerksam.

Das Bundesjustizministerium hatte im Januar 2024 ein Eckpunktepapier zur Reform des Abstammungsrechts vorgelegt.  Darin enthalten sind Vorschläge, wie die gemeinsame Elternschaft bei queeren Familien zukünftig geregelt werden soll. Für Kinder, die in Zwei-Mütter-Familien hineingeboren werden, würde – wenn das Gesetz so verabschiedet würde – zukünftig die Stiefkindadoption entfallen. Trans*, inter* und nicht-binäre Personen wurden dabei leider im Eckpunktepapier nicht berücksichtigt. Seit Januar 2024 warten queere Familien und Fachverbände darauf, dass aus dem Justizministerium ein Referent*innenentwurf zur Abstammungsrechtsreform kommt.

Dass dies sehr dringend notwendig ist, zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage. Wir, die haupt- und ehrenamtlichen Fachkräfte in der B.I.G., fordern seit vielen Jahren, das Abstammungsrecht an die Realitäten der Familien anzupassen.

Material zum Download

IDAHOBITA 2024: Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit für alle!

Im Dezember 2023 feierte die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte ihr 75. Jähriges Jubiläum: „Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren“ – Für viele LSBTIAQ* Menschen in Deutschland und weltweit gilt dies auf Gesetzesebene und auf der Ebene gesellschaftlicher Teilhabe noch immer nicht!

Am 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*-,Trans*-,  und Asexuellenfeindlichkeit – der IDAHOBITA (auch IDAHOT, IDAHOBIT).

Der Aktionstag erinnert an das Datum, an dem die Weltgesundheitsorganisation beschloss, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu werten. Das war 1990, vor 34 Jahren. Aber auch heute ist die Idee, queere Identität sei eine Krankheit oder eine Ideologie, noch weit verbreitet. Queere Menschen fordern am IDAHOBITA darum: Schluss mit Queerfeindlichkeit und Diskriminierung! Für eine Gesellschaft, in der LSBTIAQ* Personen überall willkommen sind!

Das Erstarken rechter Gruppierungen in Deutschland und weltweit schafft Verunsicherung bei LSBTIAQ* Menschen. Dieses Jahr stehen viele Wahlen in Deutschland an: Die Europawahl sowie Wahlen in mehreren Landkreisen und Kommunen. Rechtskonservative und rechtsextremistische Gruppen haben größere Chancen als je zuvor, sich Gehör zu verschaffen und Wahlen zu gewinnen. Sie verschieben den politischen Diskurs, machen Unsagbares sagbar und nehmen mit Hass und Hetze gegen verschiedenste Personengruppen und Minderheiten zunehmend Raum ein. Sie bedrohen Gleichheit, Freiheit und Gerechtigkeit – und damit im Ergebnis unsere Demokratie. Deshalb ist es gerade jetzt so wichtig, Haltung zu zeigen und unsere gemeinsame Arbeit für ein respektvolles Miteinander zu stärken und zu intensivieren!

Der diesjährige IDAHOBITA ruft zu Geschlossenheit und Einheit auf: Nur durch gegenseitige Solidarität können wir eine Welt ohne Ungerechtigkeit schaffen, in der alle mitgenommen werden!

Nachfolgend finden sich Informationen dazu, wie ihr uns am und um den 17. Mai 2024 dabei unterstützen könnt, laut und sichtbar für queere Rechte einzutreten.

Wie könnt ihr mitmachen?

Macht eure Umgebung bunt!

Nutzt unser Material, um mit uns ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit zu setzen! Hier findet ihr Druckdateien für Banner und Poster sowie eine Möglichkeit, unsere LSBTIAQ*-Willkommen-Aufkleber zu bestellen.

Dann gilt es, kreativ zu werden: Hisst unser Banner vor eurem Jugendtreff oder Beratungszentrum, in eurem Vereinsraum, in eurer Kantine oder auf eurem Campus! Klebt unseren Aufkleber an eure Bürotür oder hängt das Kampagnenschild in eurem Wartezimmer auf. Also kurz: zeigt euren Mitmenschen, dass ihr mit ihnen einen vielfältigen, diskriminierungsfreien Alltag gestalten möchtet.

Werdet online sichtbar!

Nutzt unser Social Media-Material und/oder macht ein Foto mit eurem Banner, euren Aufklebern oder Schildern und postet es mit uns am 17.5. anlässlich des #IDAHOBITA!

Gemeinsam wollen wir an diesem Aktionstag ein starkes Zeichen setzen. Wenn ihr uns in eurem Beitrag und/oder eurer Story markiert (Instagram: @queeresnetznrw / Facebook: @Queeres Netzwerk NRW) und/oder als Co-Autor*in einladet, haben wir die Möglichkeit, Beiträge auf Facebook und Instagram zu teilen und damit eine große digitale „Collage“ zu erstellen!

Ihr habt keinen eigenen Account? Kein Problem: schickt uns euer Foto bis zum 16.5. an pr@queeres-netzwerk.nrw. Schreibt uns ein paar Sätze als Begleittext dazu (z.B.: welche Organisationen sind beteiligt? Wer ist zu sehen? Wo wurde es aufgenommen? Wer hat das Foto gemacht?) und wir posten euren Beitrag über die Kanäle des Queeren Netzwerks NRW.

Material zum Download

Bestellung: Aufkleber "LSBTIAQ* Willkommen"
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