Beste Wünsche und Zuversicht für 2025
Wir lassen ein turbulentes Jahr hinter uns.
Das diskriminierende „Transsexuellengesetz“ wurde endlich durch das neue Selbstbestimmungsgesetz abgelöst. Eine historische Errungenschaft, die ohne die jahrzehntelange Arbeit von Trans Aktivist*innen und Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen wäre. Und auch unser CSD-Empfang knackte einen Rekord. Nicht zuletzt dank der Anziehungskraft unserer Kompassnadel-Preisträgerin Carolin Emcke versammelten sich über 1000 Gäst*innen beim Cologne Pride im Kölner Maritim Hotel. Was für ein empowerndes Event, an das wir uns noch lange erinnern werden!
Erinnern werden wir uns allerdings auch an die mühseligen Kämpfe und an die niederschmetternden Rückschläge: Die landesweite Landessenior*innenarbeit für queere Menschen ist Geschichte. Und die Kürzungen der Landesregierung im Haushalt des anbrechenden Jahres haben große Lücken in unsere Strukturen geschlagen: massive Kürzungen bei den Aidshilfen in NRW, bei der CSD-Förderung, unserer Kampagne ANDERS&GLEICH sowie der intersektionalen Fachstelle #MehrAlsQueer.
Unsere Communities sind resilient und krisengeübt. Denken wir also bei den kommenden Herausforderungen an all das, was wir bereits gemeinsam überwunden haben – und lasst uns mit Zuversicht nach vorne schauen.
Wir wünschen einen guten Start, viel Energie und Gesundheit für das neue Jahr 2025.
Stellungnahme zum Haushaltsentwurf 2025
Das Queere Netzwerk NRW fordert in seiner Stellungnahme zum Haushaltsentwurf 2025 eine Rücknahme der angekündigten Kürzungen und eine entschlossene Investitionsoffensive für Demokratie, Vielfalt und Antidiskriminierung. Insbesondere der Streichung der Fachstelle #MehrAlsQueer sowie der Kürzungen bei der CSD-Förderung und ANDERS&GLEICH widersprechen wir vehement. Wir halten die Kürzungen für fachlich falsch und finanzstrategisch für kurzsichtig. Eine Reduktion bei Prävention und Sensibilisierung führt erfahrungsgemäß stets zu Mehrausgaben bei Intervention und Beratung, sprich bei Polizei, Justiz und im Gesundheitswesen. Insgesamt reichen die finanzpolitischen Anstrengungen im Haushalt 2025 zum Abbau von Queerfeindlichkeit in NRW nicht aus.
Unsere vollständige Stellungnahme könnt ihr unter nachfolgendem Downloadlink nachlesen:
Seit kurzem liegt der Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen vor. Der Entwurf besagt, dass die Finanzierung der Fachstelle #MehrAlsQueer ab dem 01.01.2025 vollständig gestrichen wird.
In NRW gibt es ohnehin zu wenige geschützte Räume für queere Menschen mit Rassismus-Erfahrung. Wo also finden Personen mit Mehrfachzugehörigkeit in Zukunft Räume, die ihnen Sicherheit geben und in denen sie sich mit ihren Intersektionen repräsentiert und willkommen fühlen? Gerade in Zeiten, in denen Hass und Hetze gegen queere Menschen, Schwarze und People of Color zunehmen, halten wir diese Streichung für einen verantwortungslosen Schritt!
Wir werden für die Arbeit der Fachstelle und queere Bi_PoC Communities kämpfen.
Geplant sind verschiedene Kampagnen und Interventionen. Denn diese Entscheidung der Landesregierung halten wir angesichts der aktuellen politischen Lage für inakzeptabel.
Wie könnt ihr uns unterstützen?
Unterstützt unsere Online-Kampagne: Wir werden Reels erstellen, die ihr über eure Kanäle teilen könnt!
Öffentliche Statements: Eure Reichweite ist wichtig! Ein öffentliches Statement auf euren Plattformen könnte die notwendige Aufmerksamkeit erzeugen und zeigt, wie wichtig die Arbeit der Fachstelle #MAQ ist.
Nehmt direkten Kontakt zu Politiker*innen auf: Nutzt eure Verbindungen und setzt euch bei Abgeordneten und Entscheidungstragenden für den Erhalt der Fachstelle #MAQ ein.
Lasst uns gemeinsam laut werden!
Wir sind dankbar für jede Form von Unterstützung!
Das Team der Fachstelle #MAQ
Anika, Cem, Essi, Esther, Imany
Pressematerial