Beste Wünsche und Zuversicht für 2025

Wir lassen ein turbulentes Jahr hinter uns.

Das diskriminierende „Transsexuellengesetz“ wurde endlich durch das neue Selbstbestimmungsgesetz abgelöst. Eine historische Errungenschaft, die ohne die jahrzehntelange Arbeit von Trans Aktivist*innen und Ehrenamtlichen nicht möglich gewesen wäre. Und auch unser CSD-Empfang knackte einen Rekord. Nicht zuletzt dank der Anziehungskraft unserer Kompassnadel-Preisträgerin Carolin Emcke versammelten sich über 1000 Gäst*innen beim Cologne Pride im Kölner Maritim Hotel. Was für ein empowerndes Event, an das wir uns noch lange erinnern werden!

Erinnern werden wir uns allerdings auch an die mühseligen Kämpfe und an die niederschmetternden Rückschläge: Die landesweite Landessenior*innenarbeit für queere Menschen ist Geschichte. Und die Kürzungen der Landesregierung im Haushalt des anbrechenden Jahres haben große Lücken in unsere Strukturen geschlagen: massive Kürzungen bei den Aidshilfen in NRW, bei der CSD-Förderung, unserer Kampagne ANDERS&GLEICH sowie der intersektionalen Fachstelle #MehrAlsQueer.

Unsere Communities sind resilient und krisengeübt. Denken wir also bei den kommenden Herausforderungen an all das, was wir bereits gemeinsam überwunden haben – und lasst uns mit Zuversicht nach vorne schauen.

Wir wünschen einen guten Start, viel Energie und Gesundheit für das neue Jahr 2025. 

Mitgliederversammlung 2024

Besorgt, aber kämpferisch – so ließe sich die Stimmung auf der diesjährigen Mitgliederversammlung des Queeren Netzwerks am treffendsten beschreiben!

Am 9. November waren die aktuell 92 Mitgliedsgruppen zum gemeinsamen Austausch und zur Abstimmung ins Gerhart-Hauptmann-Haus in Düsseldorf eingeladen. Der Einladung folgten insgesamt knapp 70 Teilnehmende aus allen Teilen NRWs.

Auf der Tagesordnung standen der Bericht des Vorstands, der einen Überblick über die Arbeit und erzielten Erfolge der einzelnen Fachstellen des vergangenen Jahres gab, der Finanzbericht der Geschäftsführung und die Kassenprüfung. Das drängendste Thema in diesem Rahmen war die Vorstellung der Haushaltspläne 2025 und die damit einhergehenden drastischen Kürzungen durch die Landesregierung, die nach aktuellem Stand eine vollständige Streichung der intersektionalen Fachstelle #MehrAlsQueer sowie erhebliche Einsparungen im Bereich der CSD-Förderung und der Kampagne ANDERS&GLEICH vorsehen. Es folgten angeregte Diskussionen darüber, wie mit diesen bevorstehenden Kürzungen in Zeiten zunehmender Queerfeindlichkeit umgegangen werden könne.

Trotz der im Raum schwebenden Bedrohungslage für queere Strukturen fand die Mitgliederversammlung mit der feierlichen Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Ann Marie Krewer zu einem positiven und sehr erinnerungswürdigen Abschluss.

Interessierte können sich den Jahresbericht 2023 hier downloaden.

    

NRW bleib queer!

„Vielfalt braucht Förderung!“ – Unter diesem Motto protestierte das Team des Queeren Netzwerks NRW und viele Mitgliedsgruppen am 13.11. gemeinsam mit anderen Trägern, Mitarbeitenden und Ehrenamtlichen des sozialen Sektors bei der Kundgebung „NRW bleib sozial!“ auf den Düsseldorfer Rheinwiesen gegen die geplanten Haushaltskürzungen der Landesregierung NRW. Mit über 30.000 Teilnehmenden konnte die Großdemonstration eindrücklich zeigen, dass die geplanten Einsparungen in der sozialen Infrastruktur für das Jahr 2025 nicht widerstandslos hingenommen werden. Organisiert wurde die Kundgebung von der Freien Wohlfahrtspflege NRW.

„Die finanziellen Anstrengungen zum Abbau von Queerfeindlichkeit im NRW-Haushalt reichen nicht aus. Im Gegenteil treffen die geplanten Kürzungen die seit Jahren prekär finanzierten queeren Strukturen mit besonderer Wucht“, so Laura Becker, Vorstand im Queeren Netzwerk NRW. „Vor allem sind die Einsparungen nicht nachhaltig, weil ein Abbau von Prävention und Sensibilisierung immer zu steigenden Kosten bei Gesundheit, Polizei und Justiz führt.“

Konkret protestierte das Queere Netzwerk NRW gegen die vollständige Streichung der intersektionalen Fachstelle #MehrAlsQueer, die beträchtliche 40%-Kürzung der CSD-Förderung sowie eine Reduktion der Fördermittel der öffentlichkeitswirksamen Kampagne ANDERS&GLEICH um 20%. Den geplanten Kürzungen gingen bereits die ersatzlose Einstellung der Landessenior*innenarbeit für Lesben, Schwule und Trans* sowie des Projekts LSBTIQ*inklusiv voraus. Insbesondere vor dem Hintergrund des Rechtsrucks und massiv angestiegener Queerfeindlichkeit sind die Kürzungen im Bereich LSBTIAQ* verantwortungslos, unverständlich und inakzeptabel.

Zuvor veröffentlichte das Queere Netzwerk NRW bereits eine Stellungnahme zum Haushaltsentwurf 2025, die die geplanten Kürzungen kritisiert und nachdrücklich eine Stärkung von Demokratie, Vielfalt und Antidiskriminierung fordert.

Downloads

Jahresbericht 2023

Welche Projekte und Aktionen hat das Queere Netzwerk im Jahr 2023 umgesetzt? Wie genau lief die Fusion der LAG Lesben mit dem Queeren Netzwerk ab? Wer vertrat das Netzwerk im Vorstand und was hat sich in den Mitgliedsstrukturen getan? All das und vieles mehr erfahrt ihr in unserem Jahresbericht 2023, den ihr hier zum online lesen und als Download finden.

Der Jahresbericht 2023 kann ab jetzt in unserem Shop bestellt werden.

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Stellungnahme zum Haushaltsentwurf 2025

Das Queere Netzwerk NRW fordert in seiner Stellungnahme zum Haushaltsentwurf 2025 eine Rücknahme der angekündigten Kürzungen und eine entschlossene Investitionsoffensive für Demokratie, Vielfalt und Antidiskriminierung. Insbesondere der Streichung der Fachstelle #MehrAlsQueer sowie der Kürzungen bei der CSD-Förderung und ANDERS&GLEICH widersprechen wir vehement. Wir halten die Kürzungen für fachlich falsch und finanzstrategisch für kurzsichtig. Eine Reduktion bei Prävention und Sensibilisierung führt erfahrungsgemäß stets zu Mehrausgaben bei Intervention und Beratung, sprich bei Polizei, Justiz und im Gesundheitswesen. Insgesamt reichen die finanzpolitischen Anstrengungen im Haushalt 2025 zum Abbau von Queerfeindlichkeit in NRW nicht aus.

Unsere vollständige Stellungnahme könnt ihr unter nachfolgendem Downloadlink nachlesen:

Wir suchen die Kompassnadel-Preisträger*innen 2025

Achtung, Achtung! Wir suchen wieder queere Held*innen!

In den nächsten Monaten suchen unser Kompassnadel-Beirat und der Vorstand wieder Menschen und/oder Organisationen, die sich um LSBTIAQ*-Communities besonders verdient gemacht haben – und die darum mit der Kompassnadel 2025 ausgezeichnet werden sollen!

Du kennst Menschen oder Organisationen, die du für diese Ehrung vorschlagen möchtest? Dann lass es uns gerne wissen!

Bis zum 30. November könnt ihr eure Vorschläge über das offizielle Formular einreichen:

Nominierung zur Kompassnadel 2025
Dürfen wir dich bei Rückfragen kontaktieren? Dann verrate uns bitte deinen Namen.
Dürfen wir dich bei Rückfragen kontaktieren? Dann verrate uns bitte deinen Namen.
Vorname
Nachname

Stellenausschreibung: Verwaltungsfachkraft

Das Queere Netzwerk NRW e.V. ist der landesweite Fach- und Dachverband der LSBTIAQ*-Selbsthilfe mit mehr als 90 Mitgliedsgruppen aus ganz NRW. Wir bieten Vernetzung, Bildung, Beratung und Empowerment zu Themen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt für Nordrhein-Westfalen. Wir sind Träger der Fachstellen Queere Jugend NRW, SCHLAU NRW, #MehrAlsQueer, Landeskoordination Trans*, Landeskoordination Inter*, Regenbogenfamilien NRW und der Meldestelle Queerfeindlichkeit. Außerdem setzen wir die Projekte Q_munity und trans*sensibel um. In unseren Geschäftsstellen in Köln und Düsseldorf sind aktuell 32 Mitarbeitende beschäftigt.

Zur Verstärkung unseres dreiköpfigen Verwaltungsteam suchen wir zum 01.02.2025 oder später eine engagierte Verwaltungsfachkraft, d/w/m/offen, Stellenumfang: 70%, 28 Std., unbefristet.

Deine Aufgaben sind:

Du bringst mit:

Wir bieten:

Wir freuen uns auf Deine Bewerbung mit aussagekräftigem Motivationsschreiben und Lebenslauf bis zum 01.12.2024. Bitte schicke Deine Bewerbungausschließlich per Mail und bitte in einer einzigen Datei an:
bewerbung@queeres-netzwerk.nrw. Angaben zu Geschlecht oder Familienstand sowie das Einsenden eines Fotos werden nicht erwartet.

Wir wollen viele Perspektiven in unsere Arbeit einbeziehen und Diskriminierungen entgegenwirken. Wir laden Personen mit mehrdimensionalen Positionierungen daher besonders zur Bewerbung ein.

Ansprechperson: Benjamin Kinkel, Geschäftsführung Queeres Netzwerk NRW e.V. (kinkel@queeres-netzwerk.nrw)

AUS für #MehrAlsQueer!

Seit kurzem liegt der Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 vom Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flucht und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen vor. Der Entwurf besagt, dass die Finanzierung der Fachstelle #MehrAlsQueer ab dem 01.01.2025 vollständig gestrichen wird.

In NRW gibt es ohnehin zu wenige geschützte Räume für queere Menschen mit Rassismus-Erfahrung. Wo also finden Personen mit Mehrfachzugehörigkeit in Zukunft Räume, die ihnen Sicherheit geben und in denen sie sich mit ihren Intersektionen repräsentiert und willkommen fühlen? Gerade in Zeiten, in denen Hass und Hetze gegen queere Menschen, Schwarze und People of Color zunehmen, halten wir diese Streichung für einen verantwortungslosen Schritt!

Wir werden für die Arbeit der Fachstelle und queere Bi_PoC Communities kämpfen.

Geplant sind verschiedene Kampagnen und Interventionen. Denn diese Entscheidung der Landesregierung  halten wir angesichts der aktuellen politischen Lage für inakzeptabel.

Wie könnt ihr uns unterstützen?

Unterstützt unsere Online-Kampagne: Wir werden Reels erstellen, die ihr über eure Kanäle teilen könnt!

Öffentliche Statements: Eure Reichweite ist wichtig! Ein öffentliches Statement auf euren Plattformen könnte die notwendige Aufmerksamkeit erzeugen und zeigt, wie wichtig die Arbeit der Fachstelle #MAQ ist.

Nehmt direkten Kontakt zu Politiker*innen auf: Nutzt eure Verbindungen und setzt euch bei Abgeordneten und Entscheidungstragenden für den Erhalt der Fachstelle #MAQ ein.

Lasst uns gemeinsam laut werden!
Wir sind dankbar für jede Form von Unterstützung!

Das Team der Fachstelle #MAQ
Anika, Cem, Essi, Esther, Imany

Pressematerial

Videodokumentation: CSD-Empfang 2024 und Verleihung der Kompassnadel an Carolin Emcke

Wir sind noch immer ganz berauscht vom CSD-Empfang am Pride-Weekend in Köln. Es wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Rekord gebrochen: Über 1000 (!) Gäste aus Mitgliedsorganisationen, kooperierenden Verbänden, aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur wohnten der Show am 20. Juli bei. Unter dem Motto „Aufrecht, kämpferisch und solidarisch bleiben!“ wurden nicht nur energische Forderungen an die Politik gestellt, sondern auch unterhaltsame Live-Acts aufgeführt. Krönender Abschluss war die fulminante Dankesrede der diesjährigen Kompassnadel-Preisträgerin Carolin Emcke.  

Der CSD-Empfang wurde gemeinsam mit der Aidshilfe NRW durchgeführt.

Wir richten außerdem ein riesiges Dankeschön an die freundlichen Unterstützenden des Events:
Maritim Hotel Köln
ICH WEISS WAS ICH TU
MSD Invents
Birken-Apotheke
Volksbank Köln Bonn eG.

Ihr möchtet die wichtigsten und schönsten Momente des Empfangs noch einmal durchleben? Schaut gerne rein in unsere Videodokumentation mit den Highlights des Empfangs auf YouTube:

"Aufrecht, kämpferisch und solidarisch bleiben!" Ein legendärer CSD-Empfang 2024

Köln, 20. Juli 2024 – Große Erfolge wie die Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes kaschieren nicht, dass die Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft ein erschreckendes Ausmaß angenommen hat und eine feindselige Politik von rechts unsere Demokratie bedroht!

Anlässlich des CSD-Empfangs 2024 des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW mahnten die Vorstände beider Verbände vor der gesellschaftlichen Polarisierung und verurteilten die vermehrten Attacken gegen Politikerinnen und Ehrenamtliche. Gerade jetzt müssten Sicherheiten geschaffen werden: So etwa Nachbesserungen des jüngst verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetzes, den Schutz queerer Menschen durch das Grundgesetz sowie eine Aktualisierung des Abstammungsrechts für Regenbogenfamilien. Hier sowie beim Erhalt queerer Arbeit, Initiativen und Strukturen sei die Politik gefragt! Diese Forderungen verbanden sie mit einem Appell für mehr Zusammenhalt und empowernden Worten des Dankes an alle, die sich tagtäglich politisch, aktivistisch und gemeinnützig engagieren. Über 1000 Gäste – so viele wie nie zuvor – wohnten der Veranstaltung im Kölner Maritim Hotel, deren Höhepunkt die Verleihung der KOMPASSNADEL an Publizistin Carolin Emcke war, bei.

Laura Becker, Vorstandssprecherin des Queeren Netzwerks NRW, verwies auf die gestiegene Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft und in Schulen: „Die verbale Gewalt hat inzwischen ein Ausmaß angenommen, das mich erschüttert und wütend macht. Mittlerweile scheint früher Unsagbares sagbar zu sein, „wertes“ und „unwertes“ Leben werden unterschieden. Dies wird von rechten Ideolog*innen oder religiösen Fundamentalist*innen konsequent vorangetrieben, so dass es selbst die Jüngsten über die sogenannten „sozialen“ Medien erreicht, über Schulhöfe verbreitet wird und die Weltbilder von Minderjährigen prägt. Wir alle wissen, dass aus Worten irgendwann Taten werden können.“

Angesichts dieses Stimmungsbildes beklagte auch Arne Kayser Missstände in der Politik, fand aber auch kämpferisch-zuversichtliche Worte an die Communities: „Ich habe oft keine Lust mehr auf Geduld! Wir kämpfen, kämpfen, kämpfen und inzwischen geht mir immer öfter die Luft aus. Umso begeisterter bin ich von der Power und der Ausdauer vieler, vieler Mitstreiterinnen in unseren Communities und viele davon sind ja heute hier! Ein großer Dank an alle hier im Saal, die nicht müde werden, in ihrem Bereich unendlich viel zu leisten, für Andere etwas zu gestalten und zu ermöglichen, Andere zu überzeugen und auf unsere Seite zu holen! Wenn ich mich hier umsehe, wird mir bewusst, dass wir noch nicht am Ende sind, dass wir noch genug Puste haben und dass die Gesellschaft weiter mit uns rechnen muss!“

Großes Highlight des Empfangs war die Verleihung der Kompassnadel als Auszeichnung für herausragendes queeres Engagement. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die Publizistin Carolin Emcke. Sie erhielt den Preis für ihr langjähriges gesellschaftliches Engagement für die Akzeptanz von queeren Menschen, für ihre stetige Sichtbarkeit, ihren großen Mut und ihre klare Haltung.

Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt Sven Lehmann, Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter).

Unter den Gästen befanden sich auch zahlreiche Vertretende queerer Nichtregierungsorganisationen und Communities in NRW sowie Verbündete aus Zivilgesellschaft und Politik, darunter Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien.

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