Videodokumentation: CSD-Empfang 2024 und Verleihung der Kompassnadel an Carolin Emcke

Wir sind noch immer ganz berauscht vom CSD-Empfang am Pride-Weekend in Köln. Es wurde im wahrsten Sinne des Wortes ein Rekord gebrochen: Über 1000 (!) Gäste aus Mitgliedsorganisationen, kooperierenden Verbänden, aus Politik, Wirtschaft, Medien und Kultur wohnten der Show am 20. Juli bei. Unter dem Motto „Aufrecht, kämpferisch und solidarisch bleiben!“ wurden nicht nur energische Forderungen an die Politik gestellt, sondern auch unterhaltsame Live-Acts aufgeführt. Krönender Abschluss war die fulminante Dankesrede der diesjährigen Kompassnadel-Preisträgerin Carolin Emcke.  

Der CSD-Empfang wurde gemeinsam mit der Aidshilfe NRW durchgeführt.

Wir richten außerdem ein riesiges Dankeschön an die freundlichen Unterstützenden des Events:
Maritim Hotel Köln
ICH WEISS WAS ICH TU
MSD Invents
Birken-Apotheke
Volksbank Köln Bonn eG.

Ihr möchtet die wichtigsten und schönsten Momente des Empfangs noch einmal durchleben? Schaut gerne rein in unsere Videodokumentation mit den Highlights des Empfangs auf YouTube:

Neue Mitgliedsgruppe: COLONIA BEARS

Bärenstarker Zuwachs: Wir heißen die COLONIA BEARS herzlich Willkommen als neue Mitgliedsgruppe im Queeren Netzwerk!

Der COLONIA BEARS e.V. ist der Verein für schwule, bi- und trans* bärtige und behaarte Männer sowie deren Freunde in Köln und NRW. Der Verein ist aber für alle Gender offen. Gegründet im Jahr 2019, fand am 10. März 2024 die Gründungsversammlung für den eingetragenen Verein statt. Der Verein zählt heute 29 Mitglieder im Alter von 20-70 Jahren sowie etwa 40 weitere Freund*innen, die regelmäßig teilnehmen.

Bei den COLONIA BEARS sind alle willkommen, die sich der Bärencommunity zugehörig fühlen. Der Verein setzt sich für eine demokratische, bunte und offene Gesellschaft ein. Die starke Kommerzialisierung der Bärencommunity wird abgelehnt und daher hat der Verein die Gemeinnützigkeit beantragt.

Zu den Vereins-Events gehören der Bear Social Cologne (Stammtisch), Bowling- & Kultur-Events, Kurztrips, Restaurant- & Cafébesuche. Kooperation wird großgeschrieben – das zeigt auch die Partnerschaft im neuen Fetisch Netzwerk NRW.

Bild des Vorstands der COLONIA BEARS e.V. / v.l.n.r. Ulrich Klos (Kassenwart), Ingo Plesske (1. Vorsitzender), Michel Flock (2. Vorsitzender), Ingo Alvarez Gonzalez (Schriftführer) und Nico Cornelissen (Mitgliederbetreuer)

Neue Mitgliedsgruppe: Kölner Frauengeschichtsverein

Wir wachsen und wachsen und wachsen: Der Kölner Frauengeschichtsverein ist nun offizielles Mitglied im Queeren Netzwerk.

Das primäre Ziel des Vereins ist die Erforschung und Vermittlung der Kölner Frauengeschichte. Seit 1985 bietet er ein breites Spektrum an Stadtrundgängen und Führungen in der Innenstadt, einzelnen „Veedeln“ (Vierteln), Kirchen, Museen, zu Lesben, Migrantinnen und auf Melaten an.

Aktuelle politische und kulturelle Veranstaltungen sowie Jubiläen und Apps ergänzen das Programm, auch betreibt der Verein ein eigenes Wiki. Ein neues Projekt ist der digitale Frauen*Stadtplan mit Portraits zu einzelnen Frauen*. Weiterhin stellt er Protagonistinnen der Kölner Frauenbewegung, darunter migrantische, lesbisch lebende und eine non-binäre Person im Videointerview vor (Zeitzeuginnen im Gespräch).

Ein wichtiger Schwerpunkt der Arbeit ist die Sammlung von Dokumenten zur Frauenbewegungs-, Lesben- und Migrantinnengeschichte in Köln und Umgebung mit dem Ziel, sie dauerhaft zu bewahren und öffentlich zugänglich zu machen. Zum Sichtbarmachen der Frauengeschichte gehört auch die Verankerung von Frauennamen im Straßenbild. Dank der Initiative des Vereins werden in Köln mehr Straßen nach Frauen benannt.

Neue Mitgliedsgruppe: Fachstelle Sexualität und Vielfalt (FSV)

Wir heißen eine neue Mitgliedsgruppe in unseren Reihen Willkommen: Die Fachstelle Sexualität und Vielfalt (FSV).

Die Fachstelle hat sich im März 2024 neu gegründet und ist im Kreis Düren und Aachen aktiv. Sie engagiert sich insbesondere für Themen rund um sexuelle Gesundheit und gesellschaftliche Vielfalt. Das Ziel ist es, Räume zu gestalten, in denen sich Menschen, die von Diskriminierung betroffen sind, begegnen und austauschen können. Durch verschiedene Angebote und Projekte möchte FSV zudem Menschen in die Lage versetzen, sich mit ihrer eigenen Sexualität auseinanderzusetzen und diese zu gestalten, um mehr sexuelle Selbstbestimmung zu erleben.

Die Angebote richten sich v.a. an queere Menschen, HIV-Positive sowie Menschen, die von Rassismus oder Verfolgung betroffen sind. FSV bietet Beratung, Information, Weiterbildung und Unterstützung für Fachkräfte in allen Fragen rund um die Themen Sexualität und gesellschaftliche Vielfalt.

FSV trägt dazu bei, Communities in einer Community-schwachen Region aufzubauen sowie zu empowern und gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen.

Weitere Informationen zu Angeboten und laufenden Projekten findet ihr auf sexualitaet-vielfalt.de oder bei Instagram: fachstelle_sv

Stellenausschreibung: Studentische Hilfskraft

Das Queere Netzwerk NRW ist der landesweite Fach- und Dachverband der LSBTIAQ*-Selbsthilfe mit mehr als 80 Mitgliedsgruppen aus ganz NRW. Wir bieten Vernetzung, Bildung, Beratung und Empowerment zu Themen sexueller und geschlechtlicher Vielfalt für Nordrhein-Westfalen. Wir sind aktiv in der Jugend- und Bildungsarbeit, im (intersektionalen) Empowerment, der Selbsthilfe und bauen gemeinsam mit weiteren Kooperationspartner*innen derzeit die Meldestelle Queerfeindlichkeit auf. Über Veranstaltungen wie den CSD Empfang Köln, der Preisverleihung Couragierte Lesben (CouLe) oder das Gedenken am 27. Januar schaffen wir Sichtbarkeit und Räume für queere Themen in NRW. Außerdem informieren wir Menschen über unsere Publikationen und Broschüren über geschlechtliche und sexuelle Vielfalt.

Wir suchen für unseren Versand ab sofort eine engagierte Studentische Hilfskraft für unsere Geschäftsstelle in Düsseldorf (d/w/m/offen, 15 Wochenstunden).

Die Stelle ist vorerst bis zum 31.12.2024 befristet. Eine Weiterbeschäftigung ist bei entsprechenden Fördermittelzusagen gewünscht und angestrebt.

Aufgaben:

Wir erwarten:

Wir bieten:

Wir freuen uns auf Ihre Bewerbungen mit kurzem Motivationsschreiben und Lebenslauf ausschließlich per Mail und bitte in einer einzigen Datei an bewerbung@queeres-netzwerk.nrw. Angaben zu Geschlecht oder Familienstand sowie das Einsenden eines Fotos werden nicht erwartet. Bewerbungen werden direkt nach Eingang bearbeitet und ggf. zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen.

Es ist uns ein besonderes Anliegen, viele Perspektiven in unsere Arbeit mit einzubeziehen und Diskriminierungen entgegenzuwirken. Wir laden Personen mit mehrdimensionalen Positionierungen und biografischem Bezug zum Thema daher besonders zur Bewerbung ein.

Ansprechperson: Benjamin Kinkel (Pronomen: er), Geschäftsführung Queeres Netzwerk NRW e.V. (kinkel@queeres-netzwerk.nrw)

"Pronomen machen einen Unterschied!" Neue Webanwendung und Poster zu (Neo)Pronomen

“Sie, er, sier, dey, hen, nin (…)”? (Neo)Pronomen machen einen Unterschied! Denn für viele trans* und nichtbinäre Personen bedeuten sie die Anerkennung ihrer geschlechtlichen Identität. 

Um junge trans* und nichtbinäre Personen zu unterstützen, haben die Fachstelle Queere Jugend NRW und das Projekt Trans*sensibel in Kooperation mit der Landeskoordination Inter* NRW ein Poster und die Webanwendung DREO zum Thema (Neo)Pronomen entwickelt. Hier werden verschiedene (Neo)Pronomen vorgestellt und Handlungsmöglichkeiten zusammengefasst, wie Sorgeberechtigte, pädagogische Fachkräfte oder andere Bezugspersonen mit Unsicherheiten umgehen und trans* und nichtbinäre Menschen unterstützen können.  

Das Poster ist in erster Linie für die Nutzung in Angeboten der offenen und (teil)stationären Kinder- und Jugendhilfe gedacht und soll Fachkräfte und Ehrenamtliche dabei unterstützen, die eigenen Räume auch für junge trans*, nichtbinäre und inter* Menschen sicher und stärkend zu gestalten.   

Für Menschen, die Lust haben, die Nutzung von Neopronomen zu üben, gibt es die Webanwendung DREO: Begleitet von dem namensgebenden Maskottchen, können verschiedene Neopronomen anhand von Quizfragen und – falls gewünscht – mit steigender Schwierigkeit geübt werden. Es ist zusätzlich möglich, eigene Angaben einzufügen.    

Weiterführende Links

Große Studie zu Lebenslagen von LSBTIAQ* in NRW

Ihr seid queer in NRW oder habt queere Angehörige in NRW? Dann ist jetzt eure Stimme gefragt!  

Die nordrhein-westfälische Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Lebenslagen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter*, nicht-binären und queeren Menschen (LSBTIAQ*) zu verbessern.

Die anonyme Teilnahme an dieser wichtigen Studie des MKJFGFI zu Lebenslagen von LSBTIAQ* dauert 25-35 Minuten.

Der Online-Fragebogen ist zugänglich auf Deutsch, auf Deutsch in einfacher Sprache und auf Englisch.

Zur Studie: https://www.queere-lebenslagen-nrw.de

Wir freuen uns, wenn ihr den Aufruf verbreitet!

English

You are queer in NRW or you have queer relatives in NRW? Then your voice matters now!

The government of North Rhine-Westphalia has set itself the goal of improving the living conditions of lesbian, gay, bisexual, trans*, inter*, non-binary and queer people (LGBTIAQ*).

The anonymous participation on this important survey of the MKJFGFI on the situation of LGBTIAQ* takes 25-35 minutes.

The online-questionnaire is accessible in German, German in easy language and in English.

To the survey: https://www.queere-lebenslagen-nrw.de

We would be happy if you spread the word!

Kampagne „Gleiche Rechte für queere Familien: Rote Karte für die Stiefkindadoption!“

Mit der Kampagne „Gleiche Rechte für queere Familien: Rote Karte für die Stiefkindadoption!“, die ab 27.06. auf Instagram durchgeführt wird, macht die Bundesinteressengemeinschaft (B.I.G.) Regenbogenfamilien-Fachkräfte auf die nach wie vor bestehende Diskriminierung und Ungleichbehandlung von Regenbogenfamilien im Rahmen des Verfahrens der Stiefkindadoption aufmerksam.

Die Regenbogenfamilienprojekte des LSVD Berlin-Brandenburg haben im Mai und Juni 2024 eine anonyme Online-Umfrage zu Erfahrungen mit der Stiefkindadoption durchgeführt. An der Umfrage haben sich 215 Teilnehmer*innen aus dem gesamten Bundesgebiet beteiligt. Dabei ist deutlich geworden, dass lesbische* und queere Familien im Prozess der Stiefkindadoption, sowohl mit dem Jugendamt wie auch mit den für sie zuständigen Gerichten zum Teil eklatante und erschreckende Diskriminierungserfahrungen machen. Mit Zitaten aus der Umfrage (teilweise paraphrasiert) macht die Kampagne der BIG auf diese Diskriminierungen aufmerksam.

Das Bundesjustizministerium hatte im Januar 2024 ein Eckpunktepapier zur Reform des Abstammungsrechts vorgelegt.  Darin enthalten sind Vorschläge, wie die gemeinsame Elternschaft bei queeren Familien zukünftig geregelt werden soll. Für Kinder, die in Zwei-Mütter-Familien hineingeboren werden, würde – wenn das Gesetz so verabschiedet würde – zukünftig die Stiefkindadoption entfallen. Trans*, inter* und nicht-binäre Personen wurden dabei leider im Eckpunktepapier nicht berücksichtigt. Seit Januar 2024 warten queere Familien und Fachverbände darauf, dass aus dem Justizministerium ein Referent*innenentwurf zur Abstammungsrechtsreform kommt.

Dass dies sehr dringend notwendig ist, zeigen die Ergebnisse der aktuellen Umfrage. Wir, die haupt- und ehrenamtlichen Fachkräfte in der B.I.G., fordern seit vielen Jahren, das Abstammungsrecht an die Realitäten der Familien anzupassen.

Material zum Download

Versprechen gebrochen! Schwarz-Grüne Landesregierung streicht Senior*innenarbeit für Lesben, Schwule und trans Personen

Das Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes NRW stellt die Förderung der queeren Seniorenarbeit ein. Sozialminister Karl-Josef Laumann ließ sich von landes- und bundesweiten Protesten nicht beeindrucken: Eine zielgruppenspezifische Förderung sei nicht mehr vorgesehen, die Aufgaben müssten künftig von den Regelstrukturen geleistet werden.

Im Koalitionsvertrag 2022 klang das noch ganz anders. Um die Lebenssituation für LSBTIAQ*-Menschen in Nordrhein-Westfalen zu verbessern, war vorgesehen, die Angebote für queere Senior*innen auszubauen. Stattdessen ist ab 1. Juli 2024 Schluss mit einer diversen Altersarbeit, die weit über NRW hinaus Anerkennung fand und Maßstäbe gesetzt hat.

Die Landesfachberatung, so Jörg Marx, Sprecher der Landesseniorenbüros NRW, sei der einzig relevante Ansprechpartner mit Expertise. Nur mit ihrem Wissen könne es gelingen, queeres Altern als Aufgabe in die Kommunen einzubringen.

In NRW leben rund 240.000 lesbische, schwule und trans Senior*innen. Viele blicken mit Sorge auf das Alter. Es fehlen Begegnungsorte, um Gemeinschaft statt Einsamkeit zu erleben. Es fehlen sensible Beratungen und Pflegeangebote zu sexueller und geschlechtlicher Vielfalt im Alter.

Zwölf Jahre kümmerte sich die in der Kölner Beratungseinrichtung rubicon e.V. angesiedelte Landesfachberatung für gleichgeschlechtliche und transidente Lebensweisen in der offenen Senior*innenarbeit um diese Fragen. Das Team kooperierte mit Kommunen und Freien Trägern und unterstützte ehrenamtlich geleitete queere Senior*innengruppen.

Mit dem Beschluss der Landesregierung werden mühsam aufgebaute Strukturen aufgelöst. Britta Holtmann, zuständig für die Pflegeplanung im Kreis Herford kritisiert: „Das ist ein Skandal vor dem Hintergrund, wie wichtig diese Fachberatung gerade für Flächenkreise und ländliche Bezirke ist. Wir brauchen dieses Fachwissen für die älteren Generationen. Es gibt nichts Vergleichbares!“

33 Jahre Queeres Netzwerk NRW

Wir feiern heute unseren 33. Geburtstag!

Heute vor 33 Jahren wurde der Grundstein gelegt für das heutige solidarische Netzwerk von Organisationen und Menschen, die sich in NRW für eine vielfältige Gesellschaft und selbstbestimmtes Leben von Geschlechtsidentität, sexueller und romantischer Orientierung einsetzen.

Das Queere Netzwerk ist aus zwei Verbänden hervorgegangen: dem 1991 gegründeten Schwulen Netzwerk NRW und der 1996 gegründeten LAG Lesben in NRW. Weiterhin sind schwule und lesbische Organisationen wichtige und prägende Teile unserer Arbeit. Darüber hinaus sind heute viele weitere Identitäten und Perspektiven in unserem Netzwerk engagiert: bi+sexuelle, asexuelle und aromantische Menschen genauso wie trans* und inter* Personen. Neue Themen und neue Allianzen sind hinzugekommen, vielfältige Fachstellen und Projekte wurden eingerichtet.

Heute sind wir ein queerer Verband mit sage und schreibe 85 Mitgliedsorganisationen in ganz NRW sowie aktuell 12 Fachstellen, Projekten und Kampagnen.

Auf diese Leistung und Reichweite sind wir enorm stolz und richten ein riesiges DANKESCHÖN an all die Menschen und Unterstützer*innen, die unser Queeres Netzwerk durch ihre Arbeit und ihr tagtägliches Engagement ermöglichen!

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