SCHLAU NRW: Großer Empfang zum 25. Jubiläum

Was für ein Meilenstein: Seit nunmehr 25 Jahren leistet SCHLAU NRW wichtige Bildungsarbeit an Schulen, Hochschulen, Jugendzentren und Sportvereinen in ganz NRW – aktuell in 16 regionalen Gruppen, mit über 250 ehrenamtlichen Teamenden und Workshops, die insgesamt über 10.000 Jugendliche im Jahr erreichen.

Das ist ein Anlass, der zelebriert werden musste: Am 10. Oktober fanden SCHLAU-Teamende aus ganz NRW mit geladenen Politiker*innen und Kooperationspartner*innen im Kulturbunker Köln zum großen Jubiläumsempfang zusammen.

Es wurde ein vielfältiges Programm dargeboten: eine Keynote zu „Queerness und Schule“, empowernde Grußworte und Videobotschaften von Sven Lehmann, Nyke Slawik, Max Appenroth und Sookee und ein Podiumsgespräch zu den Herausforderungen und der Zukunft der SCHLAUen Arbeit. Durch das Programm moderierte Leni Bolt (TV-Host „Queer Eye Germany“). Im Anschluss gab es noch die Möglichkeit, sich bei Speisen und Getränken besser kennenzulernen und zu vernetzen.

Sichtbar wurde dabei immer wieder, wie prägend SCHLAU für die queeren Communities in ganz NRW gewesen ist. Teilweise wurden auch nachdenkliche Töne angeschlagen, weil die Queerfeindlichkeit insbesondere in Schulen und Jugendgruppen wieder stark zugenommen hat. SCHLAU ist heute so notwendig wie nie, aber auch so angegriffen wie nie.

Spendenkampagne

SCHLAU NRW nutzte das Jubiläum zur Vorstellung der neuen Spendenkampagne: das Netzwerk ist auf der Suche nach Fördernden, die das Projekt mit einem jährlichen Beitrag finanziell unterstützen. Mehr Infos dazu finden sich in der Förderinfomappe.

"Aufrecht, kämpferisch und solidarisch bleiben!" Ein legendärer CSD-Empfang 2024

Köln, 20. Juli 2024 – Große Erfolge wie die Verabschiedung des Selbstbestimmungsgesetzes kaschieren nicht, dass die Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft ein erschreckendes Ausmaß angenommen hat und eine feindselige Politik von rechts unsere Demokratie bedroht!

Anlässlich des CSD-Empfangs 2024 des Queeren Netzwerks NRW und der Aidshilfe NRW mahnten die Vorstände beider Verbände vor der gesellschaftlichen Polarisierung und verurteilten die vermehrten Attacken gegen Politikerinnen und Ehrenamtliche. Gerade jetzt müssten Sicherheiten geschaffen werden: So etwa Nachbesserungen des jüngst verabschiedeten Selbstbestimmungsgesetzes, den Schutz queerer Menschen durch das Grundgesetz sowie eine Aktualisierung des Abstammungsrechts für Regenbogenfamilien. Hier sowie beim Erhalt queerer Arbeit, Initiativen und Strukturen sei die Politik gefragt! Diese Forderungen verbanden sie mit einem Appell für mehr Zusammenhalt und empowernden Worten des Dankes an alle, die sich tagtäglich politisch, aktivistisch und gemeinnützig engagieren. Über 1000 Gäste – so viele wie nie zuvor – wohnten der Veranstaltung im Kölner Maritim Hotel, deren Höhepunkt die Verleihung der KOMPASSNADEL an Publizistin Carolin Emcke war, bei.

Laura Becker, Vorstandssprecherin des Queeren Netzwerks NRW, verwies auf die gestiegene Queerfeindlichkeit in der Gesellschaft und in Schulen: „Die verbale Gewalt hat inzwischen ein Ausmaß angenommen, das mich erschüttert und wütend macht. Mittlerweile scheint früher Unsagbares sagbar zu sein, „wertes“ und „unwertes“ Leben werden unterschieden. Dies wird von rechten Ideolog*innen oder religiösen Fundamentalist*innen konsequent vorangetrieben, so dass es selbst die Jüngsten über die sogenannten „sozialen“ Medien erreicht, über Schulhöfe verbreitet wird und die Weltbilder von Minderjährigen prägt. Wir alle wissen, dass aus Worten irgendwann Taten werden können.“

Angesichts dieses Stimmungsbildes beklagte auch Arne Kayser Missstände in der Politik, fand aber auch kämpferisch-zuversichtliche Worte an die Communities: „Ich habe oft keine Lust mehr auf Geduld! Wir kämpfen, kämpfen, kämpfen und inzwischen geht mir immer öfter die Luft aus. Umso begeisterter bin ich von der Power und der Ausdauer vieler, vieler Mitstreiterinnen in unseren Communities und viele davon sind ja heute hier! Ein großer Dank an alle hier im Saal, die nicht müde werden, in ihrem Bereich unendlich viel zu leisten, für Andere etwas zu gestalten und zu ermöglichen, Andere zu überzeugen und auf unsere Seite zu holen! Wenn ich mich hier umsehe, wird mir bewusst, dass wir noch nicht am Ende sind, dass wir noch genug Puste haben und dass die Gesellschaft weiter mit uns rechnen muss!“

Großes Highlight des Empfangs war die Verleihung der Kompassnadel als Auszeichnung für herausragendes queeres Engagement. Ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die Publizistin Carolin Emcke. Sie erhielt den Preis für ihr langjähriges gesellschaftliches Engagement für die Akzeptanz von queeren Menschen, für ihre stetige Sichtbarkeit, ihren großen Mut und ihre klare Haltung.

Die Laudatio auf die Preisträgerin hielt Sven Lehmann, Beauftragter der Bundesregierung für die Akzeptanz sexueller und geschlechtlicher Vielfalt (Queer-Beauftragter).

Unter den Gästen befanden sich auch zahlreiche Vertretende queerer Nichtregierungsorganisationen und Communities in NRW sowie Verbündete aus Zivilgesellschaft und Politik, darunter Claudia Roth, Staatsministerin für Kultur und Medien.

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