„Danke, dass Ihr hier seid und Eure Geschichten mit uns teilt. Wir denken an alle, die derzeit für ihre Freiheit kämpfen und die für die Unterstützung all derer kämpfen, die vom Krieg in der Ukraine betroffen sind. Unsere Solidarität gilt euch allen!“
Mit diesen Worten eröffnete Birgit Bungarten, Vorstand des Queeren Netzwerks NRW, den CSD-Empfang, der nach zweijähriger Pause wieder 600 Interessierte
zusammenführte.
„Unsere Solidarität gilt aktuell den Menschen in der Ukraine und in Russland, die gegen ein autoritäres Regime aufstehen und kämpfen. Sie gilt denen, die vor wenigen Tagen in Istanbul für ihre Rechte auf die Straße gegangen sind und dafür verhaftet wurden. Und sie gilt den Menschen in Oslo, die am letzten Wochenende Opfer eines erschütternden Attentats wurden“,
so Bungarten weiter.
„Das Leben in Sicherheit und Freiheit steht allen Menschen überall gleichermaßen zu – unabhängig von der Nationalität, Sprache, Hautfarbe, Religion, Geschlecht und Behinderung!“
Landesvorsitzender Arne Kayser von der Aidshilfe NRW nahm die Politik in die Verantwortung:
„Gegen Hass und für Menschenrechte einzutreten, ist unser aller Aufgabe, aber in besonderer Weise die unserer demokratisch gewählten Vertreter*innen im Land- und Bundestag. Wir sehen die Bewegung, die gerade in viele queerpolitische Anliegen kommt und auch, dass queerpolitische Anliegen explizit in den Koalitionsvereinbarungen im Bund und in NRW benannt sind. Aber: Diese Arbeit ist alles andere als abgeschlossen! Wir erwarten darum auch in Zukunft ein klares Bekenntnis zu emanzipatorischer Politik und die Einlösung Ihrer Versprechungen, wir brauchen endlich Gesetze, die unseren Lebensrealitäten gerecht werden!“
Queere Menschen und Menschen mit HIV brauchten verlässliche Anlaufstellen und Gesprächspartner*innen, so Kayser. Dies sei auch nach über 40 Jahren Emanzipationsarbeit noch nicht überall erreicht.
„Gleich, wo ein Mensch lebt, der Zugang zu den Strukturen muss gewährleistet sein.“ Bungarten ergänzte: „Wir sind kein Projekt! Vernetzung, Empowerment und Beratung queerer Communities sind unersetzlicher Teil einer pluralistischen und für Menschenrechte einstehenden Gesellschaft.“
Erstmals fand der CSD-Empfang dieses Jahr im Kölner Maritim statt. Neben vielen ehren- und hauptamtlichen Engagierten aus den Mitgliedsorganisationen der beiden Verbände nahmen auch zahlreiche Abgeordnete aus Bundestag und Landtag, darunter Landtagsvizepräsidentin Berivan Aymaz, sowie Mitglieder der Bundes- und Landesregierung, darunter die Ministerinnen Claudia Roth und Josefine Paul, an der Veranstaltung teil. Die Kompassnadel als Preis für herausragendes queeres Engagement verlieh das Queere Netzwerk NWR an das queerfeministische Bildungshaus lila_bunt für seinen außergewöhnlichen Beitrag zu Schaffung und Erhalt queerer und feministischer Empowerment- und Lernräume. In einer eindrucksvollen Laudatio würdigte Rapperin Sookee das lila_bunt-Kollektiv:
„Raum und Zeit und Menschlichkeit, all das seid ihr in dieser Welt voller Errungenschaften, die auch dazu sind, aus Sorgen wieder Zuversicht zu machen.“
Die Pressemappe inklusive aller Redetexte ist hier zum Download verfügbar:
Fotos zum Empfang stehen hier zum Download zur Verfügung:
Fotos: Florian Klimesch