Was tun gegen Hass und Diskriminierung? Vor genau dieser Frage stand ich im Oktober bei der Diskussion über Hatespeech. Die Hassrede im Internet wird leider von immer mehr Nutzer_innen verbreitet. Das ist kein schlechter Stil mehr. Wenn Menschen persönlich beleidigt werden oder gar zu Gewalt gegen Menschen aufgerufen wird, ist die Grenze zur Kriminalität überschritten. Doch wie können wir dagegen vorgehen? 2014 wurde das Schwule Netzwerk NRW gemeinsam mit der LAG Lesben NRW in die Landesmedienkommission NRW berufen. Als einer der zwei Vertreter_innen nutzte ich diese Gelegenheit und machte den Vorschlag, gegen die hasserfüllten Postings etwa bei Facebook vorzugehen. Im Ausschuss für Programm und Aufsicht, dem ich angehöre, werden unter anderem auch die konkreten Beschwerden von Zuschauer_innen und Radiohörer_innen behandelt. Analog zum Waldschlösschen Appell, der bereits 2013 Forderungen an die Medien gegen die Verharmlosung homosexualitätsfeindlicher Diffamierungen formuliert hat, brachte ich die Möglichkeit eines breit angelegten Appells in die Diskussion ein. Dieser Vorschlag wurde sofort vom Ausschuss unterstützt. In der Sitzung der Medienkommission am 20. November stand eben dieser Appell auf der Tagesordnung. Alle Mitglieder der Kommission stimmten dafür. Von einem Konsens der gesellschaftlich vertretenen Gruppen getragen, soll dieser Appell in die sozialen Netzwerke hineinwirken. Hierbei sind sowohl die Betreiber_innen als auch alle Nutzer_innen der sozialen Netzwerke angesprochen. Genauso wie im realen Leben kann (verbale) Gewalt nur mit couragiertem Auftreten verhindert werden. Denn nur mit einem einstimmigen und lauten „Nein! – Stoppt Hass und Diskriminierung im Netz“ ist der Hetze im Internet beizukommen.