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Ich habe gedacht, wir sind die Einzigen auf der ganzen Welt - Zeitzeug_innen erinnern sich

Band19_Zeitzeug_innen_Seite_01 Nach mehreren Jahren harter Arbeit konnte Ende Januar ein Projekt der ARCUS-Stiftung zur Dokumentation der Erinnerungen von sechs Lesben, Schwulen und Trans* abgeschlossen werden. Wir danken dem Team des Zeitzeug_innenprojekts ganz herzlich für ihre großartige Arbeit! Auf dem gemeinsamen Neujahrsempfang der LAG Lesben in NRW und dem Schwulen Netzwerk NRW wurde am 27. Januar 2018 in Düsseldorf der Kurzfilm "Ich habe gedacht, wir sind die Einzigen auf der ganzen Welt" den Gästen erstmals vorgestellt. Ebenso wurde eine Begleitbroschüre, die im Rahmen der Schriftenreihe der beiden Landesverbände erschienen ist, präsentiert. Hier gibt es nun den Kurzfilm und die Broschüre online zum Anschauen und Lesen! Das von der ARCUS-Stiftung initiierte Zeitzeug_innen-Projekt konnte exemplarisch die Lebenserfahrungen von Menschen erfassen, denen ein selbstbestimmtes und freies Leben aufgrund einer heteronormativen Moral und gesellschaftlichen Situation kaum bzw. unmöglich war. Am 22. Juli 2017 trat das Gesetz zur strafrechtlichen Rehabilitierung der nach dem 8. Mai 1945 wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen verurteilten Personen nach den §§ 175/175a StGB und 151 StGB-DDR in Kraft. Das strafrechtliche Verbot einvernehmlicher homosexueller Handlungen und die daraus resultierende Strafverfolgung sind nach heutigem Verständnis in besonderem Maße grundrechts- und menschenrechtswidrig.  Ziel des Gesetzes ist es, den Betroffenen den Strafmakel zu nehmen, mit dem sie bisher wegen einer solchen Verurteilung leben mussten. Diese Rehabilitierung homosexueller Männer ist ein wichtiges Zeichen für all diejenigen, die über Jahrzehnte ihre geschlechtliche und/oder ihre sexuelle Identität nicht leben und zeigen konnten. Nach dieser juristischen Rehabilitierung ist es deshalb notwendig, Aufarbeitung anzustoßen und dabei den Blick auf all diejenigen zu weiten, die unter dem Klima dieser Zeit Ablehnung, Ausgrenzung und Stigmatisierung erfahren haben, ohne juristisch verfolgt und belangt worden zu sein. Dafür braucht es ambitionierte und langfristige Projekte, ausreichend Mittel und den nötigen politischen und gesellschaftlichen Willen, damit erfahrenes Leid und Unrecht nicht vergessen wird. Es bedarf Methoden und Formate zur Erinnerung, um der drohenden Unwissenheit und Bagatellisierung entgegenzuwirken. Neben der wichtigen Erfassung von individuellen Erinnerungen ist deshalb eine kontinuierliche und systematische Erforschung der Lebenssituation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Trans* in NRW unumgänglich. Lasst uns deshalb gemeinsam ein breites Bündnis schaffen, um Wissen zu generieren, Erinnerungskultur zu etablieren und Bildung anzustoßen!




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