„Queeres Leben in NRW ist stark und vielfältig. Doch noch immer sind LGBTIAQ*-Menschen von Diskriminierung im Alltag betroffen. Am Tag gegen Homo-, Bi-, Trans*-, Inter*- und Asexuellenfeindlichkeit (IDAHOBITA) wollen wir insbesondere auf die Mehrfachdiskriminierung von queeren Menschen hinweisen, die eine Migrationsgeschichte haben oder Person of Color sind. Der Schutz vor Diskriminierung ist ein grundlegendes Prinzip der Menschenrechte.
Daher mache ich mich mit vielen Organisationen, Verbänden und Vereinen stark für ein selbstbestimmtes Leben in Würde und gegen Rassismus und Diskriminierung: wir stehen zusammen mit den queeren Communities, Menschen aller sexuellen Orientierungen und Geschlechtsidentitäten sind bei uns willkommen.
Als Schirmherrin unterstütze ich diese starke Kampagne des Queeren Netzwerks NRW, die in diesem Jahr die Sichtbarkeit von Queers of Color in den Fokus rückt. Macht mit und setzt ein Zeichen für Vielfalt und Menschenrechte. In diesem Sinne: LSBTIAQ* willkommen!“
Berivan Aymaz
Vizepräsidentin des Landtags NRW
Am 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter*-,Trans*-, und Asexuellenfeindlichkeit – der IDAHOBITA (auch IDAHOT, IDAHOBIT). Der Aktionstag erinnert an das Datum, an dem die Weltgesundheitsorganisation beschloss, Homosexualität nicht mehr als Krankheit zu werten. Das war 1990, vor 33 Jahren. Aber auch heute ist die Idee, queere Identität sei eine Krankheit, noch weit verbreitet. Queere Menschen fordern am IDAHOBITA darum: Schluss mit Queerfeindlichkeit und Diskriminierung! Für eine Gesellschaft, in der LSBTIAQ* überall willkommen sind!
Denn: Noch immer erfahren Menschen, die nicht heterosexuell lieben und begehren, dass ihre Identität therapiert, weggebetet und unterdrückt werden soll. Trans* Menschen sind gezwungen, eine medizinische Diagnose einzuholen, um ihr Leben und ihren Körper so gestalten zu können, wie es zu ihnen passt. Inter* Personen werden schon als Neugeborene OPs unterzogen, damit ihr Körper in die Logik der Gesellschaft passt.
Unsichtbarkeit, Intoleranz und Bevormundung werden oft noch verstärkt, wenn Menschen nicht „nur“ queer sind, sondern zu einer anderen ausgegrenzten Gruppe gehören. Am IDAHOBITA 2023 stellen wir darum besonders queere BPoC[1] in den Mittelpunkt. Denn ihre Lebensrealitäten sind nach wie vor noch viel zu oft unsichtbar. Zu oft herrscht das Bild vor, Menschen seien entweder queer oder rassismus- bzw. migrationserfahren. In der Folge sind Organisationen und Angebote für LSBTIAQ* häufig (wenn auch oft unausgesprochen) auf weiße Menschen ausgerichtet. Es fehlt an rassismuskritischen Strukturen, an Sichtbarkeit und Safer Spaces für Queers of Color. Migrantische Selbstorganisationen und Integrationsagenturen fehlt es häufig an dem Bewusstsein, dass zu ihren Zielgruppen auch queere Menschen gehören, oder an der Erfahrung, wie Angebote und Strukturen queersensibel gestaltet werden können.
Kennst du schon?
Die Fachstelle #MehrAlsQueer bietet Beratung und Sensibilisierung für die Belange von LSBTIAQ* of Color. www.mehralsqueer.de
Das Projekt Q_munity schafft Empowerment-Räume für queere Jugendliche nach Flucht. Aktuell bieten 11 Jugendtreffs in NRW eigene Angebote für diese Zielgruppe.
www.queere-jugend-nrw.de/projekt-q-munity
SOFRA - Queer Migrants ist NRWs erste queere Migrant*innenselbstorganisation.
www.sofra.cologne
„Genauso wie die Weltgesundheitsorganisation 1990 beschloss, Homosexualität aus ihrem Diagnoseschlüssel zu streichen, müssen wir Hass und Queerfeindlichkeit durch Aufklärung und Bildung in unserer Gesellschaft wegstreichen.“
Lilith Raza
Vorstand Queeres Netzwerk NRW
Wie kann ich mitmachen?
Mach deine Umgebung bunt!
Nutze unser Material, um mit uns ein Zeichen gegen Queerfeindlichkeit und für die Sichtbarkeit queerer BPoC zu setzen!
Mit den folgenden Vorlagen kannst du Banner und Poster zur Aktion drucken und damit deine Umgebung ein Stück bunter machen:
Außerdem kannst du über das folgende Formular unsere Aufkleber mit dem Kampagnenmotiv 2023 bestellen:
Dann gilt es, kreativ zu werden: Hiss unser Banner vor eurem Jugendtreff oder Beratungszentrum, in eurer Kantine oder auf eurem Campus! Kleb unseren Aufkleber an deine Bürotür oder häng das Kampagnenschild in eurem Wartezimmer auf. Also kurz: zeig deinen Mitmenschen, dass du mit ihnen einen vielfältigen Alltag und Safer Spaces für queere BPoC gestalten möchtest.
Werde online sichtbar!
Mach ein Foto mit eurem Banner, euren Aufklebern oder Schildern und poste es mit uns am 17.5. anlässlich des #IDAHOBITA!
Gemeinsam wollen wir an diesem Aktionstag ein starkes Zeichen setzen. Wenn du in deinem Beitrag @queeresnetznrw markierst, haben wir die Möglichkeit, Beiträge auf Facebook und Instagram zu teilen und damit eine große digitale „Collage“ zu erstellen! Hashtags zum Einbinden in deinen Post findest du auf unserer Webseite.
Kein eigener Account? Kein Problem, schick uns dein Foto bis zum 16.5. an pr@queeres-netzwerk.nrw, schreib uns ein paar Sätze als Begleittext dazu (z.B.: welche Organisationen sind beteiligt? Wer ist zu sehen? Wo wurde es aufgenommen? Wer hat das Foto gemacht?) und wir posten deinen Beitrag über die Kanäle des Queeren Netzwerks NRW.
Werde aktiv!
Nimm den IDAHOBITA 2022 zum Anlass, deine Organisation zu einem Ort zu machen, an dem klar ist: hier sind LSBTIAQ* (of Color) willkommen!
Zum Beispiel…
…indem du in deinem Jugendtreff, an deiner Schule oder an einem anderen Ort von und für Jugendliche, den mehrsprachigen Postkarten/Aufkleber „Alle sind hier willkommen!“ oder das Plakat „Wir sind da!“ des Projekts Q_munity aushängst.
… indem du in deiner Organisation eine Fortbildung zum Thema Rassismussensibilisierung organisiertst!
… indem du einen Awareness-Leitfaden für eure Veranstaltungen erarbeitest (https://www.awareness-intersektional.de/)!
… indem du einen Empowerment-Space für queere BPoC organisierst!
Fördere Empowerment und Rassismussensibilisierung!
Anlässlich des Aktionstages sammeln wir in diesem Jahr Spenden für Maßnahmen, die besonders queeren Menschen of Color bzw. der Rassismussensibilisierung in queeren Strukturen zu Gute kommen.
Alle rund um den Aktionstag gesammelten Spenden fördern daher die Arbeit der Fachstelle #MehrAlsQueer und des Projekts Q_munity.
Und so geht's:
Auf unserer Webseite findest du Vorlagen für einen Aushang/Flyer, mit dem du Menschen zu Spenden aufrufen kannst! Du hast dort die Möglichkeit, einen Link, QR-Code oder eine Bankverbindung zu deinem eigenen Projekt einzufügen, oder die Vorlagen für Spenden an das Queere Netzwerk NRW zu verwenden.
Alternativ kannst du natürlich auch eine Spendendose verwenden und die Einnahmen aus deiner Spendenaktion gesammelt überweisen.
Oder du erstellst eine Spendenaktion über Facebook oder Instagram, bei der du auf unsere Aktion aufmerksam machst und das Queere Netzwerk verknüpfst – als gemeinnützige Organisation ist es uns möglich, über diese Plattformen Spenden zu sammeln. (https://www.facebook.com/fund/QueeresNetzNRW/, Instagram-Sticker „Spende“ in einer Story verwenden oder beim Teilen eines Beitrags „Spendenaktion hinzufügen“ und das Queere Netzwerk (@queeresnetznrw) als Spendenempfänger*in auswählen.)
Egal, wie du dabei bist: DANKE für deinen Beitrag zu Sichtbarkeit und Empowerment!
[1] Kurz für Black People and People of Color – also Schwarze Menschen und Menschen of Color. Schwarz – großgeschrieben – ist dabei ein politischer Begriff, mit dem eine von Rassismus betroffene gesellschaftliche Position beschrieben wird. Schwarz wird in dieser Bedeutung seit den 1980ern verwendet und ist ein Ergebnis der Emanzipationsbewegungen der Schwarzer Deutscher.
