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Mit Dialog gegen Diskriminierung: Erfolgskonzept SCHLAU feiert 20-jähriges Jubiläum

Das Netzwerk für Antidiskriminierungsarbeit im Bereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, SCHLAU NRW, feiert in diesem Jahr 20-jähriges Jubiläum. Im Jahr 2000 wurde es als Dachorganisation der lokalen Aufklärungsprojekte im Bereich sexuelle und geschlechtliche Vielfalt gegründet. Anlässlich des Jubiläums lud SCHLAU NRW am 24.10. zu einem digitalen Fachtag rund um das Prinzip „Lernen durch Begegnung“ ein.

Das vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration geförderte Projekt SCHLAU NRW vernetzt, professionalisiert und organisiert Gruppen, die Bildungsarbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen durchführen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf der Reflektion über Stereotype und dem Abbau von Vorurteilen im direkten Austausch mit lesbischen, schwulen, bi- und asexuellen, trans- und intergeschlechtlichen sowie queeren Ehrenamtlichen. „Mit uns statt über uns reden,“ lautet das Prinzip, nach dem derzeit 20 Lokalgruppen in ganz NRW arbeiten. Gerahmt wird ihre Arbeit dabei durch gemeinsame Qualitätsstandards und eine gemeinsame Methodensammlung, die „SCHLAUe Kiste.“ Damit erreichen sie jährlich ca. 12.000 Jugendliche und junge Erwachsene.

„In den vergangenen 20 Jahren hat sich der Anspruch an Bildung geändert: Heute sind nicht mehr nur der Biologieunterricht oder die Sexualaufklärung in der Verantwortung, über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt zu sprechen. Menschenrechte und Antidiskriminierung müssen in allen Fächern und an allen Orten, an denen es um Bildung geht, Teil der Arbeit sein. Genau dabei ist SCHLAU ein wertvoller Partner, der von Schulen, aber auch in der offenen Jugendarbeit, in Sportvereinen und anderen Freizeitzusammenhängen immer mehr nachgefragt wird,“ so SCHLAU NRW Sprecher Fabian Cassel.

Denn der Bedarf danach, Stereotype zu hinterfragen, Diskriminierung abzubauen und Vielfalt sichtbar zu machen, ist noch lange nicht gedeckt. Das betont auch Andreas Bothe, Staatssekretär im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Denn die Auseinandersetzung mit der eigenen Identität sei gerade für lsbtiq* Jugendliche häufig begleitet von Konflikten und Diskriminierungserfahrungen: „„Wir brauchen starke und engagierte Netzwerke wie SCHLAU, die an Schulen und in der Jugendarbeit in den direkten Dialog mit Jugendlichen gehen. Im biografischen Erzählen wird in den Workshops Respekt und Akzeptanz für die Situation von LSBTIQ*-Jugendlichen geschaffen.“, so Bothe.

Die stetige Weiterentwicklung, das klare Bekenntnis zu Zusammendenken verschiedener lsbtiq* Identitäten und Diskriminierungsformen und der inklusive Anspruch an die eigene Arbeit zeichnen SCHLAU aus – und sind Vorbild, auch für andere Strukturen der LSBTIQ* Communities. Davon ist Vera Uppenkamp, Vorstand des SCHLAU NRW-Trägervereins Queeres Netzwerk NRW, überzeugt: „Seid bitte weiterhin so unbequem, kritisch, reflektiert und konstruktiv wie bisher, das ist eure große Stärke.“

Ganz im Zeichen des kritischen Dazulernens beschäftigte sich der Fachtag „20 Jahre SCHLAU“ mit den Möglichkeiten und Grenzen des Prinzips „Lernen durch Begegnung.“  Über 70 Teilnehmende verfolgten den Stream der Keynote-Ansprache und beteiligten sich an Workshops zu den Themen rassismuskritische Haltung, trans* Identität und inter* Identität in der Antidiskriminierungsarbeit, sowie Pluralisierung von LSBTIQ* Identitäten.


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